Stellen Sie sich vor: Sie sitzen im Flugzeug, die sym- pathische Flugbegleiterin beugt sich mit einem wundervollen Lächeln zu Ihnen herab und fragt, mit gequetschter, quakender Stimme: „Welches Getränk darf ich Ihnen reichen?“ Auf einer Skala von eins bis zehn – wie viel Punkte hat sie gerade verloren?

Oder angenommen Sie liegen im Krankenhaus, der Chefarzt, der Sie am nächsten Tag operieren soll, tritt an Ihr Bett und sagt mit einer hohen, dünnen Fistelstimme:»Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen!« - Wie viel Vertrauen flößt Ihnen das ein?

Diese Beispiele zeigen, was der Volksmund schon lange sagt:
»Der Ton macht die Musik!« Man spricht davon, dass Menschen Überein-stimmen, dass es Un-stimmig-keiten gibt oder jemand
ver-stimmt ist.

Wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema fördern immer wieder zu Tage, dass unsere Gefühle und Entscheidungen größtenteils durch Informationen beeinflusst werden, die wir unbewusst aufnehmen und verarbeiten. Hören wir eine kräftige, resonanzreiche Stimme, die ausdrucksstark spricht, gehen wir instinktiv davon aus, dass der Sprecher selbstsicher ist und weiß, wovon er redet. Ist der Stimmsitz schlecht und die Sprechweise monoton, gehen unsere Vermutungen eher in die gegenteilige Richtung.

Der stimmliche Ausdruck ist nicht angeboren, sondern wird erlernt und lässt sich daher auch im späteren Leben - z.B. durch Stimmtraining - verändern und optimieren. Wichtig ist dabei, die von der Natur angelegte Stimme zu entwickeln und sich nicht eine Stimmhöhe anzutrainieren, die den körperlichen Gegebenheiten nicht entspricht.

Wie Ihre Stimme für Andere klingt, können Sie leicht feststellen, indem Sie eine Aufnahme mit einem guten Gerät machen und sie sich anhören.
Ob Ihr Sprechapparat außerordentlichen Belastungen ausgesetzt ist oder bereits Stimmprobleme entstanden sind, können Sie mit dem Selbsttest Stimme feststellen.